Persönlichkeiten über Monika Kus-Picco
Die Entwicklung der Kunst läuft über die kultische Beschwörung von erlegten Tieren über die retinal richtige Darstellung und Abbildung der Außenwelt zur abstrakten Kunst. Das Informell entdeckt die Wirklichkeit, die Substanz der Farbe. Die Happening Aktionskunst und Performance Kunst gestaltet und verdichtet die Wirklichkeit. Reale Geschehnisse werden inszeniert. Der Objektkünstler arbeitet nur mehr mit konkreten Wirklichkeitsebenen.
Geschult durch die informelle Aktionsmalerei erreicht Monika Kus Picco eine Spontanität und Lockerheit die in der gestischen Malerei ihre großformatigen Landschaftsbilder zu erkennen ist. Sie hat die Substanz der Farbe freigelegt. Ihre letzten Arbeiten überwinden die traditionelle Kunstauffassung. Es wird über die eingegrenzte Funktion der abbildenden Farbe hinausgegangen. Sie arbeitet direkt mit der Abgründigkeit der Wirklichkeit. Sie dringt in den Bereich der Medizin ein. Es werden zu Pulver zerriebene Medikamente auf Bildflächen angeordnet und aufgetragen. Sie gibt Medikamente in Schalen und zerstampft und zerreibt sie um sie dann auf der Bühne der Bildfläche spezifische wirken zu lassen. Sie sammelt und besorgt sich zu diesem Zweck Medikamente für alle Anwendungsbereiche (z.B….) werden eingesetzt und verwendet. Die natürliche intensive Farbigkeit übermittelt sich. Man hat oft das Gefühl, dass gerade stark wirkende Medikamente sich in starker, tintiger, giftiger, satter, greller, blutender Farbigkeit zeigen. Die pulverisierten pharmazeutischen Stoffe, strahlen wegen ihrer Wirkung eine tiefere Wirklichkeit aus. Geheimnis ihrer Heilfunktion, die Umwandlung von Gift zu Gesundheitselixier wird ausgelotet. Es wird versucht Leben zu erhalten, zu stimulieren, ins Sein zu führen und dem Tod zu entreißen. Der Künstlerin gelingt eine Erweiterung des nur optischen, bildnerischen in Richtung Gesamtkunstwerk. Die anfanglos gegründeten Sinne, Gesicht, Geschmack, Geruch, Gehör, Tastsinn werden provoziert.
Die Bilder strahlen einen Geruch aus sind zumindest assoziativ schmeckbar. Durch all die Medikamentenzitate bildet sich indirekt der menschliche Leib der Organanordnung, der Adamverflechtung, der Blutbahnen, der Nervenstränge ab. Menschheitsgeschichte, Naturgeschichte wird erkannt. Mit dieser Kunst wird in physiologischen Gefügen, in Gehirnen in Bewusstseinsinstanzen sondiert. Schmerzen werden aufgespürt und getilgt. Es assoziiert sich aber auch die Nähe zu den Drogen, zu den bewusstseinsverändernden Zuständen, zur einschläfernden Beruhigung. Gesundheitsbringer können bitter, abstoßendend, ekelig schmecken und honigsüß wie Narkotika.
Die Welt der Natur, das Leben, das kosmische Werden, aber ebenso der alle wiederkehrende Erneuerung bestimmende Absturz ins grund-und bodenlose wird durch dieses als Drama anbietendes Unternehmen von Monika Kus Picco festgehalten. Sie richtet mit ihren Bildinstallationen ein alchimistisches, pharmazeutisches, medizinisches Laboratorium ein. Die Farben der zerriebenen Medikamente leuchten aus der Tiefe ihrer Wirkungsbereiche.
….meine Schülerin Monika Kus-Picco hat eine einzigartige Technik entwickelt ihr eigenes Pigment aus medizinischen Produkten herzustellen. Damit hat sie hat sie in der westlichen Kunstwelt ein Alleinstellungsmerkmal gefunden…
Das Werk von Monika Kus-Picco hält, ist vielfältig und entwickelt eine hohe Qualität.
Ihre Malerei kann man so bezeichnen, dass sie mit einem abstrakten Kunstwollen mit den notwendigerweise gegenständlichen, abbildhaften Bildern unserer Welt der Gegenwart umgeht, ohne diese bzw. das Gegenständliche, Abbildhafte auszulöschen.
In ihrem bildnerischen Werk bildet sich diese Vielfalt in der Originalität des Herangehens an bildnerische Gesetze wie in ihrer Konzeption von Kunst als Zugehen auf die Menschen und wichtige Themen deutlich ab.
monika kus-picco ist geschult durch die ins dyonische reichende abgründe der informellen Malerei, durch den abstrakten expressionismus der gestischen malerei. sie hat durch die tiefgreifende aueinandersetzung eine unglaubliche lockerheit erreicht. sie widmet sich dem weiten gebiet der landschaft, welche sie gemäss kosmischer tiefe begreift. die lanschaften strahlen ein kosmisches licht aus….
die resultate von monika kus-picco gehören zu den interessantesten was zeitgenössiche kunst anbietet.
Im künstlerischen Schaffen von Monika Kus-Picco kehrt eine Thematik immer wieder. Die Erinnerung.
Ohne Erinnerung ist eine persönliche Identität nicht möglich.
Denn Erinnerungen verändern sich mit der Zeit: sie können verblassen, sich aber auch in ihrer Bedeutung verstärken. Ähnlich verhalten sich auch die Farben auf der Leinwand bei Kus-Picco: hier ein schwaches, dort ein starkes Blau.
Die expressiven Pinselstriche scheinen auf den ersten Blick etwas Ungegenständliches, Abstraktes zu zeigen. Hier werden Verweise auf ihre Lehrer Herbert Brandl sowie Hermann Nitsch deutlich. Aus der Distanz allerdings verbergen sich darin Landschaften, die die Künstlerin aus dem Gedächtnis malt. Seelenlandschaften sozusagen.
Künstlerinnnen müssen in ihrer Arbeit über Grenzen gehen, sind sie doch Seismografen der Gesellschaft, die ebenso Schönes verarbeiten wie Missstände aufzeigen. Kus-Picco, geht oft bei ihrer künstlerischen Arbeit an die eigenen Belastungsgrenzen. Ist eine Suchende lotet aus, wie weit sie gehen kann, verarbeitet Leben und Tod, schmerz-und lustvolles in ihren Bildern.
Die Künstlerin geht gerne an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, den Freiraum dazu gibt ihr die Kunst…
Monika Kus-Picco übersetzt persönliche Geschichten in ihre expressive Malerei. In der neuesten Serie „Missing Link“ geht es um Alzheimer, um das Verschwinden, Verschwimmen und Vergessen.
Weiße Brüche, brutale Eingriffe in die Leinwand, markieren Leerstellen.
Andere Arbeiten handeln von Wasser, Natur…. Gehirnstrukturen sind erkennbar. Das Gehirn als Schaltzentrale….